„Pilze sind die Schmetterlinge des Herbstes.“ Dieses Bonmot fand ich neulich in einem Fotoforum. Irgendwie beschreibt es auch für mich einen Teil meines jährlichen Fotozyklus. Ganz im Gegensatz zu den flirrigen Bläulingen halten die Pilze zumeist brav still und lassen sämtliche Serienaufnahmen und Stackings klaglos über sich ergehen und ich muss auch nicht in aller Frühe durch den Wald pirschen. So wie ich es mir auch bei sämtlichen Insekten verkneife irgendwelche Namen, Gattungen oder sonstige Spezifikationen anzugeben, so halte ich es auch bei den Pilzen.
Ist der Herbst also nur eine Verlängerung des fotografischen Sommers? Wenn einen schon nicht die bunten Wälder auf den richtigen Pfad leiten würden, dann vielleicht diese gewisse Endlichkeit, die der Fotografie im Herbst mitschwingt. Da hast du mal ein paar Tage keine Zeit rauszugehen und schon ist der Wald nicht mehr bunt, sondern nur noch rot. Schon treiben die Blätter nicht mehr im Bach, sondern sammeln sich trist in den Kehren.
Oft gehen mir da diese Zeilen von The Doors durch den Kopf:
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Before I sink
Into the big sleep
I want to hear
I want to hear
The scream of the butterfly
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